Wirtschaft
Kölner Firmen und Marken prägen das Bild der Stadt nach außen und erzählen Stadtgeschichte. Objekte aus dem Bereich der Wirtschaft spielen daher eine wichtige Rolle in der Sammlungstätigkeit des Kölnischen Stadtmuseums.
Zigarettenpackung: Blauer Dunst vom Gülichsplatz
In den späten 1920er Jahren gehörte Haus Neuerburg mit Firmensitz in Köln zu den größten Industrieunternehmen Deutschlands. Die gestiegene Nachfrage an Zigaretten nach dem Ersten Weltkrieg verhalf der Firma zu Ruhm und Reichtum. Den amerikanischen Trend der 1950er Jahre, die Zigaretten mit einem modernen Lebensgefühl zu verkaufen, verpasste Haus Neuenburg allerdings. Als diese Zigarettenschachtel 1979 in die Sammlung des Stadtmuseums gelangte, war vom einstigen Ruhm des Unternehmens nicht mehr viel übrig.
Pokal der Kammmacher: »Keine Haare auf dem Kopf, aber … «
Pokal und Zunftbecher der Kammmacher wurden Ende des 18. Jahrhunderts gefertigt. Auf einem der Medaillons des klassizistisch gestalteten Pokals ist ein Kamm als Verweis auf die Kammmacherzunft abgebildet. Die Produktion von Kämmen hat in Köln eine lange Tradition.
Silber aus dem Gaffelhaus: Politische Terrine
Nach Auflösung der Gaffeln gelangte diese Prunkterrine in Kölner Privatbesitz und wurde mit dem Wappen der Familie Herweg graviert. Terrine, Schale und Löffel waren im 18. Jahrhundert für die reiche Kölner Kaufmannsgaffel Himmelreich in Augsburg, dem Zentrum der deutschen Goldschmiedekunst, gefertigt worden.
Afri-Cola-Flasche: Paul von Hindenburg und Romy Schneider
Als die Kölner Afri-Cola in Deutschland noch den gleichen Marktanteil wie Coca-Cola hatte, das war 1945, sah die Flasche noch ganz anders aus. Heute kennen wir den Flaschen-Designklassiker von 1959. Die erste Flasche wurde vom Kölner Werbegrafiker Rafael Becker 1931 designt. Mit Afri-Cola wurde eine Marke geschaffen, die heute noch besteht – auch wenn sie nicht mehr in Köln produziert wird.
Sektflaschen: Sekt im Raumschiff
Wenige Ereignisse des letzten halben Jahrhunderts blieben den Menschen so in Erinnerung wie die Herstatt-Pleite von 1974. Ein halbes Jahr vorher noch hatte Bankier Iwan-D. Herstatt seinen 60. Geburtstag als rauschendes Fest gefeiert.