Wegmarken der Stadtgeschichte

Während das Historische Archiv der Stadt Köln die Schriftzeugnisse bewahrt, sammelt das Kölnische Stadtmuseum die Sachgüter. Viele Objekte, wie die städtischen Siegelstempel oder die Stadtbanner aus reichsstädtischer Zeit, stehen beispielhaft für wichtige Wegmarken der Stadtgeschichte.


Von der Mühle von Souain: Erinnerungen an einen schrecklichen Krieg

Zu sehen ist ein Holzschnitt. Darauf ist ein Müller mit seinem Esel abgebildet.
Von der Mühle von Souain, 1915

Sechs Monate lang verteidigte das 5. Rheinische Infanterie-Regiment 65, in Friedenszeiten in Köln stationiert, 1914/15 einen Hügel in der Champagne. Am Ende war man unter mörderischen Verlusten aller Seiten siegreich und eroberte erfolgreich die Windfahne der zerstörten Mühle.

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Nietbolzen: Echtes Gold für die unechte Brücke

Man sieht einen alten Nietbolzen und eine Mutter.
Nietbolzen, 1915

Nach langwierigen Verhandlungen in der Stadtverordnetenversammlung und in der Öffentlichkeit war es am 3. Juli 1915 endlich soweit. Seit der römischen Zeit überspannte den Rhein in Köln erstmals wieder eine feste Brücke: die Deutzer Hängebrücke, entworfen von dem Kölner Architekten Carl Moritz. Als 1922 das goldene Niet mit der Inschrift »Das letzte Niet, geschlagen am 3. Juli 1915« dem Historischen Museum übergeben wurde, konnte freilich niemand ahnen, dass die Brücke, scheinbar für die Ewigkeit gebaut, nur noch knapp 30 Jahre bestehen sollte.

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Kölner Wappen: Die stille Rückkehr eines verlorenen Schätzchens

Man sieht das Kölner Wappen aus Holz. Einige Elemente sind vergoldet.
Kölner Wappen, 1598–1601

Zur Zeit seiner Erbauung (1594–1606) war das Zeughaus der Stolz der Stadt Köln – mit seiner Waffen- und Rüstungssammlung und dem prächtig ausgestatteten Repräsentationsraum im ersten Obergeschoss. Die Ausstattung dieses Raumes mit feinen Schnitz- und Intarsienarbeiten um 1600 fertigte der in Köln ansässige Kunstschreinermeister Melchior von Rheidt.

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Modell der Erzbischöflichen Hacht: Köln contra Köln

Man sieht das Modell eines großen Gebäudes.
Modell der Erzbischöflichen Hacht, 1726

1726 stritten sich Stadt Köln und Erzbischof darüber, wer für die Reparatur der Hacht am Dom die Kosten tragen sollte. Aus diesem Grunde wurde ein Modell angefertigt, mit dessen Hilfe der vom Kaiser bestellte Vermittler einen Kompromiss aushandeln konnte.

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Kölner Straßenverzeichnis: Wiedervereinigung 1813

Zu sehen ist ein altes Kölner Straßenverzeichnis. Dieses ist sehr eng beschrieben.
Kölner Straßenverzeichnis, 1813

Nach der kampflosen Übergabe des Stadtschlüssels an die Franzosen 1794 war für Köln die Zeit der Freien Reichsstadt beendet. Seit dem Frieden von Lunéville von 1801 gehörte Köln auch völkerrechtlich zu Frankreich. Die Kölner mussten nun nicht nur Französisch lernen, sondern sich auch an zweisprachige Straßenschilder gewöhnen. Mit der Übersetzung der Straßennamen wurde Professor Ferdinand Franz Wallraf beauftragt. Der aufklärerische Wallraf nutzte die Gelegenheit zu einer Bereinigung vormals vulgärer oder ihm lächerlich erscheinender Straßennamen.

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Fahne Demokratische Gesellschaft: Die rote Fahne in Köln

Zu sehen ist eine alte rote Fahne. Darauf steht in schwarzer Schrift "Demokratische Gesellschaft Köln".
Fahne Demokratische Gesellschaft, 1848

1848: Der Funke, ausgegangen vom Sturz des Königs in Paris, springt auch auf Deutschland über. Die erste Stadt, die die Revolution erreicht, ist Köln. Die Menschen gehen auf die Straßen und fordern mehr Freiheiten und Rechte. Führende Köpfe der Revolution treffen sich hier, auch Karl Marx operiert von Köln aus. Zu den wichtigsten Organisationen während der Unruhen zählte die »Demokratische Gesellschaft«. Symbolträchtige Farbe der Fahne der im April 1848 gegründeten Organisation: Rot!

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Feder- und Bleistiftzeichnung: Schauprozess des Polizeistaats

Zu sehen ist die Zeichnung einer Prozessszene. Das Bild zeigt einen Gerichtssaal mit vielen Menschen.
Feder- und Bleistiftzeichnung, 1852

Die Zeichnung dokumentiert einen öffentlichen “Kommunistenprozess” im Jahr 1852 – vier Jahre nach dem Revolutionsjahr 1848. Richter, Staatsanwälte, Angeklagte, Verteidiger und Geschworene sind bei der Sitzung im Appellationsgerichtshof ebenso anwesend wie interessierte Bürger im Vordergrund der Darstellung.

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Ratsgestühlwange: Missbrauchte Geschichte

Das Bild zeigt eine Intarsienarbeit aus der Zeit des Nationalsozialismus. Zu sehen ist eine Landkarte sowie verschiedene Nationalsozialistische Symboliken.
Ratsgestühlwange, 1938

Diese Ratsgestühlwange mit Intarsienarbeiten ist ein Lehrbeispiel für den ideologischen Umgang mit Geschichte in der Zeit des Nationalsozialismus. Hergestellt hat sie der Steinmetz, Bildhauer und Maler Jacob Pabst (1879 bis 1950), der vor dem Machtwechsel 1933 noch für den progressiven Deutschen Werkbund arbeitete, danach aber Aufträge für die Nationalsozialisten übernahm. 1938, im Jahr der Annexion Österreichs, wurde diese Ratswange in das originale Gestühl der Renaissance im Kölner Rathaus eingefügt.

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François Rousseau: Die Errichtung eines Freiheitsbaumes: Köln wird französisch

Zu sehen ist ein Gemälde. Abgebildet ist eine Szene der französischen Revolutionstruppen. Im Hintergrund sieht man alte Kölner Gebäude, im Vordergrund stehen viele Menschen. Einige tragen eine französische Flagge.
François Rousseau: Die Errichtung eines Freiheitsbaumes auf dem Kölner Neumarkt am 9. Oktober 1794

Am 6. Oktober 1794 ergab sich die Stadt Köln kampflos den französischen Revolutionstruppen. Der Einmarsch der Franzosen bedeutete das Ende der Freien Reichsstadt. Bis 1815 gehörte Köln damit für gut zwanzig Jahre zu Frankreich.

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Der Kölner Dom – über 600 Jahre Bauzeit!

Man sieht ein Gemälde, welches in einem kunstvoll verziertem Holzrahmen zu sehen ist. Es zeigt eine Szene der Vollendung des Kölner Doms. Zu sehen sind viele Menschen vor dem Dom.
Vincent Stoltenberg Lerche: Die Entgegennahme des historischen Festzuges durch das Kaiserpaar bei Gelegenheit der Vollendung des Domes

Über 600 Jahre dauerte die Fertigstellung des Kölner Doms. Begonnen im Jahre 1248, kam der Dombau Mitte des 16. Jahrhunderts zum Stillstand, unter anderem aufgrund der schlechten wirtschaftlichen Lage und der nachlassende Begeisterung für einen nun als „unmodern“ empfundenen Baustil. Der riesige Innenraum wurde notdürftig für den Gottesdienst nutzbar gemacht, der Baukran auf dem nur zu halber Höhe aufgeführten Südturm geriet bald zum Wahrzeichen der Stadt.

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Die Pest in Köln

Man sieht ein düsteres Gemälde. Im Hintergrund ist der sich im Bau befindliche Kölner Dom zu sehen. im Vordergrund sieht man mehrere Personen. Einige halten andere Personen liegen im Arm.
Unbekannter Künstler: Der Domhof zur Pestzeit: Alexianer pflegen Pestkranke

Die Pest, der „Schwarze Tod“, gehörte lange Zeit zu den gefährlichsten Seuchen in Europa. Die Menschen bekamen Fieber und merkwürdige Beulen am ganzen Körper und kurz darauf starben sie.

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