Militaria

Neben Beständen aus dem reichsstädtischen Zeughaus gelangten bald nach Gründung des Museums auch Uniformen und Waffen des preußischen Militärs in die Sammlungen. Die Kriege der letzten 150 Jahre hinterließen in unserer Sammlung ebenfalls ihre Spuren.


Haube mit Klappvisier: Hundsgugel aus Berlin

Man sieht eine alte Ritterhaube mit Klappvisier.
Haube mit Klappvisier, 14. Jh.

Die Hundsgugel war im 14. Jahrhundert in ganz Deutschland verbreitet und gehörte neben Kettenhemd und Schwert zur Standardausrüstung jedes Ritters, Bürgers oder Knechts. Durch die konische Form nach oben und vorn und die kleinen Augenschlitze bot der Helm wenig Angriffsfläche: Schwerter und andere Waffen glitten von dieser Form leicht ab. „Gugel“ ist das mittelalterliche Wort für Kapuze; zusammen mit dem spitz nach vorn gezogenen Klappvisier, erinnernd an eine Hundeschnauze, ergibt sich der eigentümliche Name.

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Kriegsausrüstung: Schanzzeug für den Krieg

Man sieht eine alte Kriegsausrüstung. Zu sehen sind ein Spaten, eine Feldflasche sowie ein Beutel.
Kriegsausrüstung, 1858–1870

Im Inventarbuch des Museums ist für 1898 ein Konvolut von Ausrüstungsgegenständen von Angehörigen des Westfälischen Pionier-Bataillons Nr. 7, das von 1833 bis 1914 in Köln stationiert war, notiert. Unentbehrliches Werkzeug des militärischen Bautrupps war der Spaten und fürs tägliche Überleben der Brotbeutel und die Feldflasche.

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Kürassierhelm: »Des Himmels modernste Blitze«

Man sieht eine Pickelhaube. An ihrer Front prangt ein goldener Adler.
Kürassierhelm, 1871

Die  Pickelhaube  galt  als  Symbol  Preußens  und Deutschlands – stolz präsentiert in der »schimmernden  Wehr«,  gefürchtet  und  verspottet  von den Gegnern. Sie war 1842 vom preußischen König Friedrich Wilhelm IV., dem »Romantiker auf dem Thron«, eingeführt worden. 

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Zünder Fliegerbombe: Kleiner Zünder – verheerende Folgen

Zu sehen ist der Zünder einer Fliegerbombe.
Zünder Fliegerbombe, 1914

Das Fragment wurde am 8. Mai 1915 vom Kölner Händler Alfred Werther für 100 Mark erworben, zusammen mit einem Teil der Bombenwand und kleinen Sprengstücken zu je 15 Mark. War es berechtigt, so viel zu zahlen für ein auf den ersten Blick unbedeutendes Stück Metall?

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Fahne »Verein ehem. Chinakrieger u. Ostasiaten«: Kein Pardon!

Man sieht eine Fahne. Diese ist gelb. Darauf zu sehen sind mehrere Blumenornamente sowie ein Adler der mit einem Drachen kämpft.
Fahne »Verein ehem. Chinakrieger u. Ostasiaten«, 1914

Bis heute ist die deutsche Kolonialgeschichte im Kölner Stadtplan ablesbar. Im Ehrenfelder »Chinesenviertel« erinnern drei Straßennamen an die „Boxerunruhen« und die unrühmliche Rolle, die die Kolonialmächte dabei spielten.

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Spielzeugsoldaten: Krieg im Kinderzimmer

Man sieht mehrere Spielzeugsoldaten. Zu sehen sind Soldaten, Sanitätswagen, Lazarettschwestern und Verwundete.
Spielzeugsoldaten, 1930er-Jahre

In den 1930er-Jahren, aus denen diese Sammlung von Spielzeugsoldaten stammt, war solches Spielzeug in vielen Kinderzimmern zu finden. Geprägt durch Kriegs- und Gewalterfahrungen in der gesamten ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts passten sich die Spielgewohnheiten der Kinder an diese Realität an. Im Nationalsozialismus wurden sie in staatlich gelenkte Kinder- und Jugendorganisationen gezwungen und auf Krieg getrimmt. Dieses Spielzeug spiegelt die martialische Welt wider, realistisch gearbeitet mit Sanitätswagen, Lazarettschwestern und Verwundeten.

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Pickelhaube: Helm auf!

Man sieht eine schwarze Pickelhaube. Die Spitze, der Adler auf der Vorderseite sowie der Rand der Haube sind golden.
Pickelhaube, um 1900

Seit den Befreiungskriegen war besonders Preußen von einer durchgreifenden Militarisierung geprägt. Alle Staatsdiener trugen Uniform. Unverzichtbar war seit 1842 die Pickelhaube, die bis heute in der Gebärdensprache mit »deutsch« identifiziert wird.

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