
LA FÊTE – Wir feiern unsere zweite Pop-up-Bar!
Bundeskanzler Konrad Adenauer begleitete den hohen Gast damals persönlich durch „seine“ Stadt. Dieser Köln-Besuch war ein Höhepunkt der Deutschlandreise des französischen Präsidenten. Überall sprach de Gaulle auf Deutsch und eroberte die Herzen der Menschen. Der ehemalige Kriegsgegner reichte die Hand zur Versöhnung!
Der Köln-Besuch ist lebendig dokumentiert: Etwa 40 bislang unveröffentlichte Fotografien von Ingeborg Spielmans, Hansherbert Wirtz, Dietrich Maguhn, Herbert Koch, Ludwig Lang und Walter Dick aus der Graphischen Sammlung des Kölnischen Stadtmuseum bildeten die Basis für die Ausstellung „DÄ DEJOOL KÜTT!“.
Die Aufnahmen zeigen De Gaulle bei seiner Rede an die Kölner*innen: „Es lebe Köln! Es lebe Deutschland! Es lebe die deutsch-französische Freundschaft!“ Auch Blicke hinter die Kulissen gibt es: zum Besuch des Doms, zum Festessen im Gürzenich oder zur Fahrt der Damen auf dem Ratsschiff der Stadt. Besonders emotional ist de Gaulles „Bad in der Menge“. Vor dem Rathaus wurde de Gaulle von 100.000 Kölner*innen umjubelt: eine einzige FÊTE!
Anschaulich wurde dieses Ereignis auch durch die Filmaufnahmen des WDR und durch Exponate des Museums: Flügelkorkenzieher, in Frankreich bis heute „De Gaulle“ genannt, weil sie dessen pathetische Gesten nachahmen. Oder durch die Tassen vom Ratsschiff der Stadt Köln, aus der die Gattin des Präsidenten Yvonne de Gaulle und die Frau von Oberbürgermeister Berta Burauen ihre Suppe schlürften.
Gezeigt wurde die Speisekarte vom Festmahl im Gürzenich – als Dessert gab es „Westfälischen Pumpernickel-Eisauflauf mit Sauce aus Waldhimbeeren“, angerichtet unter den Wahrzeichen von Paris, einem riesigen Arc de Triomphe aus Marzipan und einem Eiffelturm aus Schokolade. Wer das wohl gegessen hat?
„DÄ DEJOOL KÜTT!“: präsentiert mit Ernsthaftigkeit, aber auch mit Humor. Der passende Rahmen für ein „Veranstaltungsprogramm, das für jeden Geschmack etwas zu bieten hat“, so Silvia Rückert, die stellvertretende Museumsleiterin, darunter „drei Abende in Kooperation mit dem bekannten Kölner Label Le Pop-Musik um, die zu den wichtigsten Namen für die Vermittlung eleganter französischer Popmusik in Deutschland gehören“. Auch Auftritte von „Bitchy Bingo“ und „Toi et Moi“, von DJ MOI und des deutsch-französischen Chors „De Vive Voix“ sorgten für eine proppenvolle Bar und gute Stimmung bei französischen Getränken wie dem Cocktail „Moulin Rouge“.
Auch Lesungen und Gesprächsrunden fanden statt. An einem Abend mit dem französischen Generalkonsul Étienne Sur und Mario Kramp erinnerte der Enkel des Bundeskanzlers, Konrad Adenauer, an seinen Großvater und den Beginn der deutsch-französischen Freundschaft – und erkannte sich selbst auf einem Foto wieder, wie er als Schüler inmitten der begeisterten Menschenmenge de Gaulle zujubelte! Zudem gab es viele deutsch-französische Begegnungen – etwa bei Führungen mit Schüler*innen und mit Studierenden aus Köln und unserer Partnerstadt Lille.
Die Lange Museumsnacht zum Abschluss war der Höhepunkt: DJ Schampus legte auf und Laurent Chevalier, Roland Hüve und Kurator Mario Kramp sangen französische und kölsche Lieder der 1960er Jahre – und alle, Deutsche wie Französinnen und Franzosen – sangen mit. Wie auch die Schlange, die draußen geduldig auf Einlass in die überfüllte Bar wartete…
Schon 1962 eroberte De Gaulle die Herzen. Das Eis war gebrochen. Der erste Besuch eines französischen Staatschefs in Deutschland seit Napoleon wurde zum Triumphzug. Es folgte der Élysée-Vertrag im Januar 1963: Grundlage der deutsch-französischen Freundschaft, die bis heute der Motor der Einigung Europas ist.
Und zu diesem Anlass wird unsere Ausstellung „DÄ DEJOOL KÜTT!“ ab Januar im Institut français Köln präsentiert, wo sie den Rahmen für die Jubiläumsfeiern zum 60. Jahrestag des Elysée-Vertrags bildet.
Wenn das kein Grund zum Feiern ist. Eben: LA FÊTE! Ein Pop-up-Event in Kooperation mit dem Institut français Köln und der Deutsch-Französischen Gesellschaft Köln
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Wir freuen uns auf das nächste Mal!